Samstag, 14. März 2015

Leipzig Grünau














Grünau kennt man als prominente Berliner S-Bahn-Endstation, bis zu der man normalerweise nie fährt, aber ein Stück weiter gibt es ein anderes Grünau, ebenfalls am Stadtrand, nämlich das Leipziger Neubauviertel. Das letzte Mal war ich im Frühling dort, als überall Vögel zwitscherten und Bienen summten, der Beton der Gebäude täuscht nämlich, in Wirklichkeit befindet man sich hier mitten in der Natur, jeder Balkon ein Schrebergarten. Die Bewohner der Parterrewohnungen haben nach der Wende eine markante Nachbesserung vorgenommen, sie haben ihre Balkons mit einem kleinen Zaun versehen, so daß man von der Treppe aus nicht einsteigen kann. Bei den renovierten Häusern ist so eine Sperre aus Glas sogar schon serienmäßig angebracht worden, was so langweilig aussieht wie die neuen fugen- und mosaiklosen Fassaden. Offenbar ist die einfache Möglichkeit, hier einzubrechen, beim Bau der Häuser nicht bedacht worden. Oder gab es weniger Einbruchsdiebstähle? Man möchte es gerne glauben, aber stimmt das auch? Interessant ist die Vielfalt der Lösungen, Bretterzäunchen, Blumentopfständer, Schmiedearbeit, ein Strahlenkranz aus Stahlspitzen. Ein Bedrohungsbiedermeier.

1 Kommentar:

Giorgio hat gesagt…

Na, Du hast Dich ja schon viel früher mit den Balkonen in Leipzig-Grünau beschäftigt, die ich gerde für meinen Blog thematisiert habe, aber so, wie Du sie mal sahst, mit viel Grün!
Grüße